Prophetische Anbetung

„Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung (Prophetie)“

Offenbarung 19,10

Dies ist der eine Vers in der Bibel, der uns eine Definition von Prophetie gibt. Es gibt andere Verse, die über prophetische Worte sprechen, sie aber nicht unbedingt definieren. Vielleicht geht es anderen wie mir, die beim Lesen erstmal dachten: „Aha….was?“.

Das Zeugnis Jesu…ist der Geist der Prophetie oder Weissagung wie es in manchen Übersetzungen steht.

Das Zeugnis Jesu…wenn wir das Wort Zeugnis gebrauchen, nutzen wir es oft in dem Zusammenhang „ein Zeugnis zu geben“, was meistens heißt, wir erzählen davon wie unser Leben aussah vor der Begegnung mit Jesus, wie wir Jesus getroffen haben und wie es nun unser Leben beeinflusst. Aber irgendwie kann das hier nicht gemeint sein. Jesus, der den „vorher-und-nachher-Effekt“ von sich selbst erzählt?

Ein Zeuge, wo wird er gebraucht? In den meisten Fällen in einem Gerichtssaal, wo die Richter und Anwälte von ihm und seiner genauen Schilderung, was er gesehen und gehört hat, abhängig sind, die einen bestimmten Vorfall nicht gesehen haben. Er hat etwas gesehen, was alle anderen nicht gesehen haben, er ist Augenzeuge.

So hat auch Jesus etwas gesehen, was alle anderen nicht gesehen haben: den Vater!

Jesus kam auf die Erde, um den Vater zu zeigen. Sein Leben, sein Reden, die Zeichen und Wunder, die Heilungen, die er wirkte, alles zeigte den Vater. Sein Sterben und Auferstehen zeigte den Vater. Johannes 14,6 & 7 sagt, dass wir nur durch Jesus den Vater erkennen können. In Jesu Worte und Tun spiegelt sich der Vater wieder.

Wenn das Zeugnis Jesu von dem Vater zeugt und wenn das Zeugnis Jesu der Geist der Prophetie ist, dann wird das Wort der Prophetie immer auf den Vater hinweisen.

Im ersten Korintherbrief wird deutlich, dass der Heilige Geist es liebt, Jesus zu offenbaren und Jesus offenbart den Vater. Das prophetische Wort endet immer beim Vater!

Und genau das geschieht in prophetischer Anbetung. Sie führt zum Vater! Was genauso für andere Künste, wie Malerei, Tanz, Poesie etc. gilt. Prophetische Künstler sind mit dem Wesen des Vaters vertraut und wissen, wie sie es klar kommunizieren können, dass andere den Vater sehen.

In Johannes 1 wird deutlich, dass Jesus, das lebendige Wort Gottes ist, so bedeutet für uns prophetisches Singen in der Anbetung, das Wort Gottes zu singen. Das Wort Gottes weist auf den Vater hin. Dazu ist nötig, dass wir das Wort kennen.

Ich erinnere mich an meinen Start im Anbetungsdienst, da habe ich eine Konferenz in Bad Gandersheim besucht und dort unter anderem einen Workshop zum Thema „Prophetische Anbetung“ bei Kay Chance. Ich glaube, ich weiß nicht mehr viel, was wir in den 1,5 Stunden gelernt haben, aber eins ist mir bis heute hängen geblieben. Es ging allgemein darum, dass der Geist eben das Bibelwort gebraucht, um es zu einem bestimmten Zeitpunkt lebendig zu machen, und dann sagte sie: „Der Geist kann dich nur an etwas erinnern, was du schon mal gelesen hast!“. Wenn wir in prophetischer Anbetung wachsen wollen, dann müssen wir das Wort lesen, müssen es sozusagen „essen“, müssen es in uns lebendig werden lassen. Und dann werden wir es singen, bis Jesus sich offenbart. Dies sind Lieder, die nie alt werden, weil das Wort Gottes nie alt wird. In den meisten Lieder, an die wir uns aus den letzten Jahren erinnern, geht es um Wort Gottes….Worte von Menschen vergehen, aber das Wort Gottes bleibt.

Johannes wird in der Offenbarung aufgefordert, aufzuschreiben, was er sieht und hört. So ist es auch mit uns. Wir singen, schreiben, malen, tanzen…was wir sehen und hören. Eine Freundin erzählte mir neulich, dass sie vor vielen Jahren in einem Gottesdienst tanzte, hinterher kam ein Mann auf sie zu, sichtlich berührt, und sagte: „Du hast gerade mein Leben getanzt!“ So kann jemand durch unser „prophetisches Leben“ vom Vater angerührt und in seine Nähe gebracht werden.

Es ist, als würde der Vater selbst sagen: „Sing mir, was ich schon über mich weiß! Und mache damit Bahn, dass andere mich sehen!“ In seiner Gegenwart sind vier lebendige Wesen, die aussen und innen voller Augen sind (Offenbarung 4,8). Es ist ziemlich offensichtlich, was ihr Job ist! Gott, den Vater, ansehen! Und was ist ihre Reaktion? Das einzige, was sie können, ist auszurufen: „Heilig, heilig, heilig!“

Für den prophetischen Lobpreis brauchen wir geöffnete Augen des Herzens, die sehen, offene Ohren, die Hören, um die Offenbarung Jesu durch die Quelle, durch die er sich und den Vater offenbart, das Wort Gottes, wahrzunehmen. Und es wird Anbetung aus uns hervorsprudeln lassen, die auf den Vater hinweist.

Eins meiner Lieblingsgebete dafür steht in Epheser 1,17 & 18:

„…ich gedenke eurer in meinen Gebeten, dass der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst. Er erleuchte die Augen eures Herzens…“

Vater der Herrlichkeit, gib uns den Geist der Weisheit und Offenbarung, dass wir Dich in Deinem Wort erkennen. Erleuchte die Augen unserer Herzen, dass wir Dich im Geist und in der Wahrheit anbeten!

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